28. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen
Unsere Welt wird kleiner … die Liebe nicht!
Unsere Welt wird neuerdings abgemessen. Auf zwei Meter genau. Wie ein innerer Zollstock im Quadrat.
Abstand halten lautet die Devise. An der Kasse und an der Frischetheke wird es uns sogar auf den Boden geklebt, damit wir auch wirklich den richtigen Abstand halten. Wenn wir dann nach Hause gehen mit unseren Einkäufen, achten wir darauf, dass wir niemandem zu nahe kommen. Vielleicht wechseln wir sogar die Straßenseite bis wir endlich in unseren eigenen vier Wänden ankommen sind.
Unsere Welt ist kleiner geworden. Sie besteht aus vier Wänden und zwei mal zwei Metern.
Und doch …
Fragen Nachbarn, ob sie älteren Menschen helfen können. Beim Einkaufen oder ähnlichem. Nachbarschaftshelden. An der Kasse sagt mir die Kassiererin: „Bleiben Sie gesund.“ Und viele Menschen tun ihren Dienst in unserer Gesellschaft, damit wir dieses Virus überstehen können. Ärzte, Pflegekräfte, Postboten und viele mehr.
Unsere Welt wird auch größer. Von der Fürsorge füreinander. Nächstenliebe nennen wir Christen das. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk 12,31) hat Jesus einmal gesagt.
Bleiben Sie gesund! Und dann freue ich mich, wenn wir uns irgendwann auch mal bedanken dürfen. Bei unseren eigenen Nächsten-Liebe-Helden. Den ersten, den ich treffen, nehme ich vielleicht einfach mal in den Arm. Wenn der innere Zollstock wieder weggepackt ist …
Ihr
Pfarrer Thomas Braun
Evangelischer Universitätsseelsorger und Pfarrer an der Erlöserkirche Bamberg
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