15. Juni 2020 – Zum Mitbeten und Zuhören
Zeit zum Gebet – Im inneren Kämmerlein bei einem guten Freund …
‚Ach, immer wieder habe ich mir vorgenommen: heute nehme ich mir endlich einmal Zeit für mich, um zur Ruhe zu kommen - aber jeden Tag kommt mir etwas dazwischen!‘ So klagen mir immer wieder Menschen, die auf der Suche sind nach ihrem ganz eigenen Weg mit Gott - mitten in ihrem Alltag. Andere Menschen haben lange schon ‚ihren Rhythmus‘ gefunden für ihre ganz persönliche ‚Stille Zeit‘ - mit Losungsbüchlein oder ohne, draußen beim Laufen oder am Tisch vor einer Kerze - und sie empfinden diese Zeit als einen wunderbaren Ort der Kraft für ihr Leben.
Wie kann man da nur hinfinden?
Ein Liederdichter aus dem 18. Jahrhundert, Gerhard Tersteegen, macht uns Mut, es einmal mit einer ganz einfachen Vorstellung zu versuchen:
Lass dir’s sein, als wenn in deinem Inwendigen ein heimliches Kämmerlein wäre, da dein Freund Jesus gegenwärtig ist und dich erwartet. Da muss dich nun die Liebe wohl dringen, dass du bisweilen ein wenig Zeit auskaufst, auch wo möglich zur äußeren Einsamkeit, damit du einmal zu deinem Freund ins Kämmerlein mögest hineingehen, um mit ihm unter vier Augen zu reden und ihm zu sagen, wie dir’s geht, und dass du ihn gerne aufrichtig lieben wollest.
Da ist lange schon ein guter Freund bei mir eingezogen, der mich in jedem Augenblick erwartet - ob ich nicht vielleicht einmal kurz bei ihm vorbeischauen mag? Vielleicht gerade jetzt, in diesem Moment? Nicht weil ich es soll, sondern weil er da ist - und weil es Freude macht, einem guten Freund zu begegnen … Wie schön, dass du da bist!
Zur Übersicht Wir sind für Sie da!