Bildquelle: Footprints in the Sand – von Eddy White
14. August 2020 – Zum Anhören
Fußspuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Zusammen mit Gott, meinem Vater, ging ich am Meer entlang spazieren.Nach einiger Zeit erschienen plötzlich vor mir am dunklen Nachthimmel Bilder aus meinem Leben. Und immer waren da zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich noch einmal zurück. Da traute ich meinen Augen nicht, denn ich entdeckte, dass an einigen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren ausgerechnet die schwersten Zeiten meines Lebens.
Wütend, fast schon anklagend, fragte ich Gott: „Vater, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, immer und auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Wo warst du da? Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich so sehr und werde dich niemals allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Hast du denn nicht gespürt, wie nahe ich dir war? Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“
In Anlehnung an: Footprints Originalfassung des Gedichts © 1964 Margaret Fishback Powers. Deutsche Fassung des Gedichts Spuren im Sand © 1996 Brunnen Verlag, Gießen.
Claudia und Günther vom Taizéteam
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