Psalmvertonungen

Wohl denen, die da wandeln – Erlöserkirche Bamberg Virtuelles Ensemble

28. April 2020 – Zum Hören und Mitsingen

Die Psalmen der Bibel wurden zahlreich und von Komponisten aller Stilepochen vertont. Beginnend mit Psalmen im gregorianischen Gesang, über die Renaissance, die Reformationspsalmen im 16. Jahrhundert, die Barockzeit (Heinrich Schütz, J. S. Bach, G. Ph. Telemann), die Klassik (W. A. Mozart, L. v. Beethoven), die Romantik (A. Dvořák, F. Mendelssohn-Bartholdy), bis ins 20. und 21. Jahrhundert (Z. Kodály, L. Bernstein, I. Strawinski). Sogar die Pop- und Rockszene lässt sich durch die Psalmtexte inspirieren (U2 "40", Boney M. "Rivers of Babylon").

Der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks Heinrich Schütz wurde bereits zu seinen Lebzeiten als parens nostrae musicae modernae, also „Vater unserer [d. h. der deutschen] modernen Musik“ tituliert. Der Komponist, dessen Familie sogar aus Franken stammte, wurde als musikalischer „Übersetzer“ deutscher Texte in Musik geschätzt. Schütz widmete den Psalmem große Aufmerksamkeit.

Der Text des Liedes „Wohl denen, die da wandeln“ geht auf eine Nachdichtung des 119. Psalms durch Cornelius Becker aus dem Jahr 1602 zurück. Die Melodie komponierte Heinrich Schütz 1661. Im heutigen Evangelischen Gesangbuch sind vier der ursprünglich 88 Strophen des Liedes abgedruckt (die Strophen 1, 4, 16 und 45) sowie der vierstimmige Chorsatz von Schütz (EG 295).

Herzliche Einladung zum Mitsingen, zusammen mit unserem virtuellen Ensemble:

Stefanie Schmidt – Sopran, Ursel Wunderer – Alt, Susi Böhme – Tenorstimme (Euphonium), Jörg Stahlmann – Bassstimme (Posaune) und Kantorin Markéta Schley Reindlová – Orgel.
 

1. Wohl denen, die da wandeln
vor Gott in Heiligkeit,
nach seinem Worte handeln
und leben allezeit.
Die recht von Herzen suchen Gott
und seine Zeugniss´halten,
sind stets bei ihm in Gnad.

2. Von Herzensgrund ich spreche:
Dir sei Dank allezeit,
weil du mich lehrst die Rechte
deiner Gerechtigkeit.
Die Gnad auch ferner mir gewähr,
ich will dein Rechte halten,
verlaß mich nimmermehr.

3. Mein Herz hängt treu und feste
an dem, was dein Wort lehrt.
Herr, tu bei mir das Beste,
sonst ich zuschanden werd.
Wenn du mich leitest, treuer Gott,
so kann ich richtig laufen
den Weg deiner Gebot.

4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet,
es bleibet ewiglich,
so weit der Himmel gehet,
der stets beweget sich.
Dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit
gleichwie der Grund der Erden,
durch deine Hand bereit′.

Das Ensemble konnte sich in diesen Zeiten nicht zu einer gemeinsamen Probe und Aufnahme treffen. Jede Musikerin und jeder Musiker hat alleine seine Stimme bzw. sein Instrument eingespielt und aufgenommen. Die moderne Technik macht vieles möglich und so entstand zum ersten Mal ein so zusammengesetzes Musikstück auf fünf einzelnen Spuren für Gesang und Instrumente.

Ihre Kantorin Markéta Schley Reindlová


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