Eines Nachts hatte ich einen Traum: Zusammen mit Gott, meinem Vater, ging ich am Meer entlang spazieren.Nach einiger Zeit erschienen plötzlich vor mir am dunklen Nachthimmel Bilder aus meinem Leben. Und immer waren da zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich noch einmal zurück. Da traute ich meinen Augen nicht, denn ich entdeckte, dass an einigen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren ausgerechnet die schwersten Zeiten meines Lebens.
Wütend, fast schon anklagend, fragte ich Gott: „Vater, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, immer und auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Wo warst du da? Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich so sehr und werde dich niemals allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Hast du denn nicht gespürt, wie nahe ich dir war? Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“
Gott sei Dank! – Wie oft sagen wir das, wenn irgendetwas schlimmes nicht eingetreten ist. Oder wenn etwas Gutes eingetreten ist. Meistens entschlüpft uns so ein Gott-sei-Dank ganz willkürlich. Ohne, dass wir groß darüber nachdenken. Wenn man dann aber gezielt überlegt, wofür man alles Gott sei Dank sagen könnte, fällt einem doch etliches ein: Das schöne Wetter. Endlich Urlaub oder Ferien. Liebe Freunde. Eine tolle Familie. Menschen auf die wir uns verlassen können. Das leckere Abendessen. Schöne Musik. Die kühle Brise mitten im Hochsommer. Ein leckeres Zitroneneis. Oder dies, oder das … Diese Liste ließe sich unendlich fortführen und Jeder und Jede von uns würde für Anderes Gott-sei-Dank sagen. Für Großes und manchmal auch für unscheinbare Kleinigkeiten. Danke sagen ist individuell.
Und so ist auch das folgende Lied zu verstehen. Als Zusammenstellung sehr individueller Momentaufnahmen, die meinen Kollegen und mich dankbar machen und die wir deshalb in dieses Lied aufgenommen haben. Teilweise mit einem deutlichen Augenzwinkern ;-).
Welche Kleinigkeiten können Ihnen ein Gott-sei-Dank entlocken?
… und hier noch die Noten und der Text zum Lied Mein Gott sei Dank von Daniel Wanke und Julia Schwab
Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.
(Pippi Langstrumpf)
Dieser Tagesimpuls ist für alle …
die noch nicht fertig sind mit der Steuererklärung,
deren Garten nicht immer super ordentlich ist,
die heute schon bei irgendwas gebummelt haben.
Ihr immer Fleißigen:
wie gern wäre ich wie ihr – allein, ich bin es nicht.
Dieser Tagesimpuls ist für alle …
Studis, die für die letzte Prüfung nicht alles gegeben haben,
Schülerinnen und Schüler, die einzelne Fächer gar nicht mögen,
Lehrerinnen und Lehrer, die nicht jeden Tag das Beste geben.
Er ist für alle …
die gerne Kaffee trinken und in die Luft gucken,
die Hände falten und vor sich hin schauen,
arbeiten sollten und dabei träumen.
Ich wollte euch einen Vers aus der Bibel vorlesen.
Aus der Offenbarung des Johannes, Kapitel 8 Vers 1:
„Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang.“
Das Reich Gottes ist wie eine kleine Pause. Und wenn’s nur eine halbe Stunde ist.
Und jede kleine Pause baut mit am Reiche Gottes.
Also auf geht’s, lasst uns bauen.
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10. August 2020 – Zum Anschauen und Anhören
Franz Schubert schrieb ein einziges Stück für Sprecher und Klavier. Nach einem Gedicht von Adolf von Pratobevera: Das Melodram – „Abschied von der Erde“.
Der Begriff „Melodram“ bezeichnet ursprünglich einen gesprochenen Text mit einer eigens dazu komponierten Musik. Schubert gestaltet hier den Rückblick auf das Leben als Liebeserklärung an die Schöpfung in Vertrauen auf den Schöpfer.
Wie gewohnt finden am heutigen Sonntag um 8 Uhr und um 10 Uhr Gottesdienste in der Erlöserkirche statt. Die Videoaufzeichnung macht an diesem Sonntag Sommerpause.
♫ Liedtafel
452, 1-2 & 5 Er weckt mich alle Morgen, er weckt mir selbst das Ohr
636, 1-3 Ihr seid das Volk, das der Herr sich ausersehn
395, 1-3 Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist
570, 1-3 Der Herr segne dich und behüte dich
Hören Sie den Gottesdienst zum 9. Sonntag nach Trinitatis in Kurzform:
Gebet
Ach, Herr,
Über meine Lippen kommen viele Worte.
Viel Gedankenloses ist dabei,
Worte, die andere verletzen,
Worte, die manchmal nur meine Sprachlosigkeit überdecken.
Herr Jesus Christus,
sprich du dein Wort dagegen.
Bringe mich zum Innehalten
und zum Nachdenken.
Verzeih alle unbedacht gesagten Worte
und schenke Worte der Vergebung und Versöhnung.
Öffne du mir Herz und Ohren,
auf deine Stimme zu hören,
und auf das Wort, das du mir heute sagen willst.
Lesung (aus Matthäus 13,44-46)
Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Nur ein Gedanke dazu:
Das Himmelreich wie einverborgener Schatz.
Entdeckt – welch unglaubliche Freude! Nichts Schöneres kann es geben als nur dieses eine …
Und was ist mir wertvoll?
Was ist mir kostbar?
Was ist mir wichtig?
Und wohin führt mich das?
Was macht es mit mir?
Wie lebe ich mein Leben, wenn ich das in den Mittelpunkt stelle, was mir das Wertvollste ist?
Wie stehe ich zu den Menschen um mich herum?
Zu unserer Welt?
Wozu bin ich da?
Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir:
„Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund …“ (Jeremia 1,9 – Predigt zu Jeremia 1, 4-10)
So viel traut er uns zu, unser Gott …
„Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund“
Und so segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Pfarrerin Doris Schirmer-Henzler und Pfarrer Christof Henzler geben in unserem Video einen Eindruck rund um diese Ausstellung.
Die Ausstellung finden Sie in der Auferstehungskirche Bamberg, Pestalozzistr. 25, 96052 Bamberg. Sie ist täglich während der Öffnungszeit der Kirche von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.
Manchmal träume ich schon im Herbst wieder vom Meer.
Ich spüre dann den feinen Sand unter den Füßen.
Und vor mir: das Meer.
Auflaufendes Wasser:
Kleine Wellen bewegen sich spielerisch auf mich zu.
Einmal tief durchatmen – und die Weite genießen.
Die gleichmäßige Bewegung der Wellen
– das Streicheln des Windes auf der Haut
– vor mir die Weite des Himmels und des Meeres.
Und ich? Mittendrin, nicht zu klein, nicht zu groß. Teil der Schöpfung.
Ich gehe am Spülsaum entlang, den Wind im Rücken.
Er weht den feinen Sand am Strand entlang. Ein weite Fläche hat sich gebildet.
Fußspuren im Sand. Ich lasse meine Gedanken ein wenig schweifen.
Suche mir ein gemütliches Plätzchen im warmen Sand.
Schließe die Augen und genieße die Sonne auf dem Bauch.
Die Wellen kommen und gehen,
Bewegung und Ruhe.
Runterkommen, entspannen, auftanken, verorten, auspowern und natürlich träumen.
All das und noch viel mehr kann ich am Meer.
Auch am einsamsten Strand ist man nie allein – Gott ist in einer seiner schönsten Schöpfungen immer dabei.
Menuet Gothique Op. 25 von Léon Boëllmann (1862-1897)
Die „Suite gothique“ ist das bekannteste und meist gespielte Orgelwerk des französischen Komponisten der Romantik. Sie entstand zwei Jahre vor seinem leider viel zu frühem Tod zur Einweihung der neuen Orgel in der Kathedrale Notre-Dame in Dijon. Das fröhlich-tänzerische Menuet ist der zweite von insgesamt vier Teilen der Suite.
Viel Freude beim Zuhören und eine schöne tänzerische Sommerzeit wünscht Ihnen Ihre Kantorin Markéta Schley Reindlová