Wir sind für Sie da!

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten.

Verleih uns Frieden gnädiglich – Anne Schneider, Markéta Schley Reindlová

30. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Als wir in der Erlöserkirche im Winter 2014 mit unserem Friedensgebet begannen, da geschah das auf Initiative von Inka Wunderer hin – heute teilt sie mit uns ihre Gedanken zum Frieden ‚in unseren Zeiten‘:

‚Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.’

„Unsere Zeiten“ – Corona-Zeiten – Zeiten der Angst – Zeiten der Kriege – Zeiten der Flucht – Zeiten der Einsamkeit – Zeiten der Heimatlosigkeit – herausfordernde Zeiten – Zeiten der Abschottung und Grenzschließungen, Zeiten der großen Unruhe in uns.

Wir sehnen uns nach Frieden. Frieden in uns und Frieden zwischen den Völkern. Wir spüren aber gerade jetzt, dass wir Heilung und Frieden nicht alleine schaffen. Wir brauchen Gott, und er braucht uns. Frieden fällt uns nicht in den Schoß. Mir fällt dazu die Jahreslosung des vergangenen Jahres ein: „Suche den Frieden und jage ihm nach“. „Frieden jagen“ da schwingt Leidenschaft mit, Engagement, Ausdauer, langer Atem.

Viele Menschen gehen heute bereits diesen Friedensweg: Nachbarn, Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Reinigungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Supermarkt und viele andere. Sie setzen sich dafür ein, dass wir gelassen und voll Vertrauen wissen: Wir werden satt, wir werden versorgt, wenn wir krank werden. Sie haben Zeit und ein Ohr für uns, wenn wir unseren inneren Frieden verloren haben.

Aber auch Politikerinnen und Politiker und Engagierte in der Arbeit für Geflüchtete. Sie setzen ihre ganze Kraft, Phantasie und Diplomatie ein für Verständigung zwischen den Völkern oder einen gerechten Umgang mit Geflüchteten.

Gott braucht und begleitet sie alle und uns alle auf unseren Friedenswegen. Bitten wir ihn: ‚Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.’ (EG 421)

Inka Wunderer Text (gesprochen von Pfarrerin Anne Schneider) und Markéta Schley Reindlová Orgel


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Ich mache mir Gedanken …

29. März 2020 – Impuls zum Anschauen

Am Sonntag, 29.02.2020, ab 11 Uhr feierten die Pfarrerinnen, der Pfarrer, die Vikarin, die Kantorin und der Kirchner einen Online-Gottesdienst in der Erlöserkirche. Der Fränkische Tag hat diesen Gottesdienst live über seine Facebook-Seite im Internet übertragen.

Falls Sie den Livestream verpasst haben, keine Sorge. Die Aufzeichnung steht auf infranken.de zum Anschauen zur Verfügung.


Lassen Sie sich einstimmen mit unserem heutigen Impuls Ich mache mir Gedanken …

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Herzliche Einladung, online mit dabei zu sein!


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Begrüßung – Pfarrerin Anette SimojokiMusik – Vikarin Julia SchwabMusik – Kantorin Markéta Schley ReindlováPredigt – Pfarrer Thomas BraunMusik – Kantorin Markéta Schley ReindlováFürbitten – Vikarin Julia SchwabFürbitten – Pfarrerin Anne SchneiderFürbitten – Pfarrerin Dorothea MünchVaterunserAbkündigung – Pfarrerin Anette SimojokiAbkündigung – Pfarrerin Anette SimojokiSegen – Pfarrerin Anette SimojokiNachspiel der Orgel … in Schieflage ;-)

Unsere Welt wird kleiner … die Liebe nicht!

Unsere Welt wird kleiner … die Liebe nicht! – Pfarrer Thomas Braun

28. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Unsere Welt wird kleiner … die Liebe nicht!

Unsere Welt wird neuerdings abgemessen. Auf zwei Meter genau. Wie ein innerer Zollstock im Quadrat.

Abstand halten lautet die Devise. An der Kasse und an der Frischetheke wird es uns sogar auf den Boden geklebt, damit wir auch wirklich den richtigen Abstand halten. Wenn wir dann nach Hause gehen mit unseren Einkäufen, achten wir darauf, dass wir niemandem zu nahe kommen. Vielleicht wechseln wir sogar die Straßenseite bis wir endlich in unseren eigenen vier Wänden ankommen sind.

Unsere Welt ist kleiner geworden. Sie besteht aus vier Wänden und zwei mal zwei Metern.

Und doch …

Fragen Nachbarn, ob sie älteren Menschen helfen können. Beim Einkaufen oder ähnlichem. Nachbarschaftshelden. An der Kasse sagt mir die Kassiererin: „Bleiben Sie gesund.“ Und viele Menschen tun ihren Dienst in unserer Gesellschaft, damit wir dieses Virus überstehen können. Ärzte, Pflegekräfte, Postboten und viele mehr.

Unsere Welt wird auch größer. Von der Fürsorge füreinander. Nächstenliebe nennen wir Christen das. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk 12,31) hat Jesus einmal gesagt.

Bleiben Sie gesund! Und dann freue ich mich, wenn wir uns irgendwann auch mal bedanken dürfen. Bei unseren eigenen Nächsten-Liebe-Helden. Den ersten, den ich treffen, nehme ich vielleicht einfach mal in den Arm. Wenn der innere Zollstock wieder weggepackt ist …

Ihr
Pfarrer Thomas Braun
Evangelischer Universitätsseelsorger und Pfarrer an der Erlöserkirche Bamberg


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Welt auf Abstand 2

Wüstentage

Wüste

Martin Neubauer – Wüstentage

27. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Vierzig Tage verbrachte Jesus in der Wüste.
Immer wieder zog er sich „an einen einsamen Ort“ zurück.
Mystiker und Heilige lebten als Einsiedler.
Im Märchen sind das die großen Weisen.
 
Haben Sie auch schon mal gedacht, man müsste „aussteigen auf Zeit“,
sich völlig zurückziehen,
ganz auf sich gestellt sein,
– heraus aus allem Alltäglichen! –
Zeit zum Nachdenken, Meditieren und Beten haben?
 
Nun ist das Vielen unter uns plötzlich aufgezwungen. Es muss sein.
Ungeahnte Zeit für die Familie, die Partnerin oder den Partner – für Zahllose unter uns aber auch Zeit der Einsamkeit!
Eben „ganz auf sich gestellt“.
Die eigene Wohnung wird da plötzlich zur Einsiedelei, zu einer Art Wüstenerfahrung.
Wir konnten uns auf diesen Ausstieg nicht langfristig vorbereiten. Das belastet.
Und Viele von uns bedroht es finanziell.
Wenn ich mich jetzt dagegen auflehne – wird es noch schlimmer!
Es nutzt nichts. Es ist wie es ist.
 
Versuchen wir, irgendwie Ja zu sagen zu den einsamen Stunden,
den Stunden der Trauer,
des Bangens und der Ängste,
des Schmerzes, liebe Nahestehende nicht sehen zu können.
Lassen wir die Befragung dieser Tage zu!
Stellen wir uns – um im Bild von Jesus in der Wüste zu bleiben – auch ihren Versuchungen.
Ohne die Nöte der derzeitigen Krise schön reden zu wollen: nutzen wir sie als Chance!
Es ist ja sowieso die einzige, die wir jetzt haben.
Das Witzwort gewinnt an Tiefe: Du hast keine Chance, aber nutze sie.
Nutzen wir diese Zeit
- als Chance zu Wüstentagen,
- als Übung Verzicht, Einschränkung und Unsicherheit zu ertragen,
- uns selbst auszuhalten,
- als Chance, die unendlich schwierige Aufforderung Jesu, uns nicht um das morgen zu sorgen, als Trost kennenzulernen,
- als Chance, Meditation tiefer und neu zu erfahren.
 
Seit Jahren will ich im Frühling einmal lange, lange den Anblick eines blühenden Baumes meditieren.
Immer bin ich im Trubel des Anstehenden nicht dazu gekommen, bis der Baum verblüht war.
Jetzt ist die Zeit!
Zugemutet oder – geschenkt?
Wir können an der derzeitigen Situation nichts ändern, außer unserer Einstellung zu ihr.
Möge sich so im Aufgezwungenen Heilsames auftun!
Das wünsche ich uns allen.

Von Martin Neubauer


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Psalm 121 – ein Weg-Begleiter auf unserer inneren Reise

Frühlingsblüte

Psalm 121 nach Peter Spangenberg – Anne Schneider

26. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Passionszeit – Fastenzeit – das ist auch die Zeit unserer Ökumenischen Alltags-Exerzitien.
Und wir, die wir – oft schon seit Jahren – daran teilnehmen, vermissen in diesen Tagen ganz besonders den Austausch untereinander – donnerstags, bei unseren Treffen …

Jetzt hat uns ein Gruß erreicht aus einer anderen Exerzitien-Gruppe in Memmelsdorf. Gunter Dorsch schickt uns Psalm 121 in einer Übertragung nach Peter Spangenberg – und das Bild einer Frühlingsblume, die ihre ganz eigene Geschichte erzählt von neuem Aufblühen nach mancher Dunkelheit. Gemeinsam sind wir alle unterwegs in dieser Zeit – auch auf unserer inneren Reise.

Hören wir auf Worte nach Psalm 121:

In allen Gefahren bin ich behütet
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen
Ich suche den Himmel ab,
ich richte meine Augen nach oben,
ich blicke um mich her –
Von wo kommt Hilfe?
Mir ist klar, lieber Gott, helfen kannst nur du:
Du hast Himmel uns Erde geschaffen.
Du bist groß.
Du wirst mich nicht ausgleiten lassen.
Du hältst mich fest und hältst Wacht über mir.
Seht doch: Mein Gott vergisst mich nicht!
Er nimmt mich in Obhut
und begleitet mich auf Schritt und Tritt
wie mein eigener Schatten.
So kann mir der Tag nichts anhaben
und auch nichts die Nacht.
In allen Gefahren bin ich behütet.
Lieber Gott,
bewahre mein Leben vor allem Bösen;
pass gut auf meine Seele auf.
Beschütze mich, wenn ich komme und gehe,
unterwegs und überall und ohne Ende.

Pfarrerin Anne Schneider


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Passionsandacht 'Wer bin ich'

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25. März 2020 – Passionsandacht – zum Anschauen und Mitlesen

Morgengebet

Gott, zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages.
Hilf mir beten
und meine Gedanken sammeln zu Dir;
ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster,
aber bei Dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;
ich verstehe Deine Wege nicht, aber
Du weißt den Weg für mich.


Passionsandacht 25. März 2020

Ein Haftgedicht Dietrich Bonhoeffers vom 15. Dezember 1943

Wer bin ich? Sie sagen mir oft
Ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest,
wie ein Gutsherr aus seinem Schloss.

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen  Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selber von mir weiß?
unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen.
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

 

Pfarrerin Anette Simojoki


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Abendsegen

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24. März 2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Wenn ich alleine in unserer Erlöserkirche bin und die Blicke schweifen lasse, dann bleiben sie an vielen wunderbaren Kunstwerken hängen. Sie verweilen auf Bildern, auf dem Teppich und vor allem auf dem Kreuz mit unserem Erlöser.

Aber immer schweifen sie auch hinauf in die Höhe, zu der schönen, kunstvoll konstruierten Holzdecke. Meine Blicke bleiben hängen an den fünf Engelsköpfen. Sie schauen uns von oben an, so als ob sie über uns wachten.

Machen Sie es einmal wie ich, legen Sie sich in einer Kirchenbank auf den Rücken, schauen sie hinauf zu dem Strahlenkranz mit den Engelsköpfen. Lassen Sie die Weite des Raumes auf sich wirken, das gedämpfte Licht, das durch die hochliegenden Fenster fällt. Verharren Sie bei den Engelsköpfen. Spüren sie die Ruhe und den Schutz, die unsere Kirche ausstrahlt.

Mir ist ein Lied eingefallen. Als Kind hat es mein Vater mit seiner schönen Baritonstimme für mich gesungen. Meine Oma hat vor dem Einschlafen den Text als Gebet für mich und mit mir gesprochen:

Abends, will ich schlafen gehen,
vierzehn Engel um mich stehn:
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie dich mich decken,
zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen
zu Himmelspardeisen.

Bleiben Sie behütet.

Astrid Popp Text und Markéta Schley Reindlová Klavier


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Friedensgebet zum Mitbeten

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23. März 2020 – Friedensgebet – zum Anhören und Mitbeten

Montag Abend, 19 Uhr – beim Glockenläuten verbinden wir uns –
jede und jeder am eigenen Ort – mit Menschen überall auf der Welt,
die unsere Sehnsucht nach Frieden teilen:
Frieden in unseren Herzen
Frieden im Kleinen wie im Großen -
in unseren Familien vor Ort
und für die ganze Welt-Familie –
Frieden für die Schöpfung als Ganze.

Und der Friede Gottes sei mit uns allen!

Stimmen wir ein in die vertrauten Worte,
die Friedrich Schorlemmer 1983 formuliert hat:

Ich möchte ein Mensch des Friedens werden.
Ich möchte so leben, dass auch andere Menschen leben können –
neben mir – fern von mir – nach mir.
Ich suche das Gespräch mit Andersdenkenden.
Ich bedenke die Fragen, die sie mir stellen.
Ich möchte so leben, dass ich niemandem Angst mache.
Ich bitte darum, dass ich selber der Angst nicht unterliege.
Ich setze meine Fähigkeiten und Kräfte für eine Gesellschaft ein,
in der der Mensch dem Menschen ein Helfer ist.

Wie jeden Montag tragen wir in der Stille all das unter das Kreuz, was uns bewegt,
was wir ‚auf dem Herzen haben’ – Gedanken, die uns belasten –
Hoffnungen, die wir hegen – Menschen, an die wir jetzt ganz besonders denken ...
Hier ist der Ort, an dem wir zur Ruhe kommen können –
Atem schöpfen – neue Kraft gewinnen. In der Stille vertrauen wir uns Gott an.

– Stille –

Guter Gott, hab Dank, dass du da bist mit deinem Frieden,
hab Dank, dass du uns hörst.

All das, was wir sonst noch in uns tragen
und wofür wir vielleicht gar keine Worte finden können,
legen wir hinein in das Gebet, das Jesus uns beigebracht hat,
und in dem alles enthalten ist:   Vater unser ...

So geht in diesen Abend mit dem Segen unseres Gottes:
Und der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig,
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden. Amen.

Pfarrerin Anne Schneider


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Jesu, meine Freude

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22. März 2020 – Lätare
 

Wie in den letzten Tagen Knospe um Knospe aufgegangen ist! Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann schimmert es mir weiß, blau, gelb aus dem Garten entgegen. Von den Bäumen und Dächern zwitschern die Vögel.

Wie gut sie mir tun: solche Stimmen und Farben der Lebensfreude in diesen Tagen, wo ich stündlich versucht bin, auf Liveblogs zu schauen. Nachrichtenkanäle. So viele Türen gehen zu, die Straßen sind leer. So viele Menschen sind betroffen, so viel Leid. So viele Bitten, Appelle und Maßnahmen sind wichtig und nötig, dass Schwache geschützt werden.

Auch ich möchte mich bergen, auch ich möchte mich bergen können mit meinen Fragen und Ängsten.

Heute ist Sonntag, Sonntag mit dem Namen Lätare. Es ist der vierte in der Passionszeit. Lätare heißt: Freut Euch! Mitten auf einem immer enger und dunkler werdenden Passionsweg dieser Ruf Freut Euch! Wie Unpassend – oder doch nicht?

Lätare ruft uns auf Farben, auf Stimmen, der Hoffnung, der Lebensfreude zu schauen, sie wahrzunehmen: in den Gärten, in den Bäumen, von den Vordächern und Balkonen. Lätare ruft uns auf das Ende des Weges zu schauen. Auf die Verheißung, dass wir nicht dem Untergang entgegengehen, sondern österlichen Zeit. Lätare lädt uns ein zum Vertrauen, auf den zu schauen, der durch den Tod ins Leben gegangen ist, der lebt und der verspricht: Ich bin da!

Jesu, meine Freude heißt das Lied, das in unserer Kirche an diesem Sonntag besonders benannt ist. Seit Jahrhunderten gebetete Worte geben meinem Blick eine Richtung, nehmen mich mit hinein ins Vertrauen: dass ich mir sicher sein kann, wo auch ich mich bergen kann.

Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier:
Ach wie lang, ach lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir.
Gottes Lamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden nichts sonst Liebers werden.

Unter deinem Schirmen, bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei.
Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd und Hölle schrecken,
Jesus will mich decken.

Pfarrerin Dorothea Münch Text und Markéta Schley Reindlová Orgel


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Johann Sebastian Bach (1685-1750)

J. S. Bach – Toccata und Fuge d-Moll BWV 565

21. März 2020 – Markéta Schley Reindlová an der Orgel
 

Toccata und Fuge d-Moll BWV 565

Der 21. März: Der erste Frühlingstag, aber auch der Geburtstag Johann Sebastian Bachs (nach dem gregorianischen Kalender am 31. März geboren).

Sicherlich haben sich einige von Ihnen auf unser geplantes Konzert zum 335. Geburtstag J. S. Bachs in unserer Erlöserkirche gefreut. Ich persönlich ganz besonders... Nun ist es aber anders gekommen.

Als kleinen Ersatz für das ausgefallene Konzert sende ich Ihnen auf diesem Wege die am 20. März 2020 entstandene Aufnahme eines der bekanntesten Orgelwerke von J. S. Bach – der Toccata und Fuge d-Moll – das im heutigen Konzert hätte erklingen sollen.

Möge Ihnen diese wunderbare Musik, eingespielt in unserer Erlöserkirche, Trost, Hoffnung und Freude spenden!

Herzlichst Ihre Kantorin
Markéta Schley Reindlová


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